Vom Wert des Teilens. Sharing Economy – eine politische Gestaltungsaufgabe
Eine Veranstaltung des Münchner Forum Nachhaltigkeit
Dienstag, 24. Januar 2017
Referent: Prof. Dr. Reinhard Loske
Moderation: Dr. Manuel Schneider (oekom e.V.)
Teilen ist das neue Besitzen – unter diesem Motto verändert die Sharing Economy momentan unseren Alltag. Ob Car- oder Bikesharing, Couchsurfing oder Kleidertauschbörse, Urban Gardening oder Foodsharing, Crowdfunding oder freie Software – in all diesen Segmenten der Sharing Economy erleben wir momentan weltweit ein enormes Wachstum.
Hinter dieser Entwicklung liegen verschiedenste Motive: gestiegenes Umwelt- und Kostenbewusstsein, Freude am gemeinsamen Wirken, aber auch der kapitalistische Versuch, den neuen „Kommunismus“ in Konsumismus zu verwandeln. Die Ökonomie des Tauschens & Teilens kann ebenso die nachhaltige Entwicklung und soziale Kohäsion in unserer Gesellschaft befördern, wie sie zum permanenten Wettbewerb aller gegen alle und zur vollständigen Ökonomisierung unseres Lebens führen kann – bei gleichzeitigem Entstehen von global agierenden Digitalmonopolen mit Hang zum Totalitären.
Zwingend ist aber keine dieser Entwicklungen. Es kommt darauf an, so die Überzeugung von Reinhard Loske, welchen politischen und rechtlichen Rahmen wir der Ökonomie des Teilens geben: regional, national, in der EU und weltweit.
Prof. Dr. Reinhard Loske war lange Zeit Mitarbeiter am Wuppertal Institut und dort Projektleiter für die 1996 erschienene, wegweisende Studie Zukunftsfähiges Deutschland. Von 1998 bis 2007 war Loske Mitglied des Deutschen Bundestags, danach bis 2011 Senator für Umwelt, Bau, Verkehr und Europa der Freien Hansestadt Bremen. Seit 2013 hat er die Professur für Politik, Nachhaltigkeit und Transformationsdynamik an der Universität Witten/Herdecke inne.