München wird zirkulär - Potentiale der Kreislaufwirtschaft
Im Rahmen Green Deal hat die EU im Jahr 2022 ein umfassendes Kreislaufwirtschaftspaket beschlossen. Dieses Kreislaufwirtschaftspaket zielt darauf ab, dass Produkte künftig umweltschonend, langlebig, reparierbar und recycelbar hergestellt werden.
Angesprochen sind dabei die Bereiche Verpackungen, Lebensmittel, Textilien, Elektronik, Kunststoffe, Bauabfälle sowie Batterien und Altautos.
Die Bundesregierung will in diesem Jahr noch eine Kreislaufwirtschaftsstrategie vorlegen. Es bleibt abzuwarten, welche Ziele zur Senkung des Ressourcenverbrauch dabei angesprochen werden. Denn die bisherigen Ressourceneffizienzprogramme der Bundesregierungen haben zwar zu Effizienzsteigerungen aber nicht zu einer absoluten Reduzierung des Materialverbrauchs geführt.
Die LH München will, wie der Stadtrat im Jahr 2022 beschlossen hat, eine Circular-Economy-Strategie entwickeln. Außerdem ist München im Rahmen der von der Europäischen Union ins Leben gerufenen Circular Cities and Regions Initiative (CCRI) als Pilotstadt für Circular Economy ausgewählt worden.
Zum ersten Mal wurden jetzt in einer Studie von Circular Republic die Ressourcen- und THG-Einsparpotentiale durch konsequente Kreislaufwirtschaft auf kommunaler Ebene ermittelt. Danach verbrauchen die Einwohner von München im Durchschnitt 32 Tonnen Rohstoffe pro Person und Jahr. Das ist das Vierfache des geschätzten "nachhaltigen" Niveaus von acht Tonnen pro Jahr. Da die Rohstoffe überwiegend durch Importe gewonnen werden, sind die Münchner Bürger weltweit für rund 23 Tonnen Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Dies sind zwei der wichtigsten Ergebnisse des Circularity Gap Report Munich, der ersten Studie zur Messung der Kreislaufwirtschaft in einer Stadt, die u.a. den Materialverbrauch und den verbrauchsbasierten Treibhausgas-Fußabdruck Münchens untersucht. Dabei könnten der Materialverbrauch und die THG-Emissionen durch Maßnahmen der Kreislaufwirtschaft deutlich gesenkt werden.
Die Studie zeig auf, warum das Leben, Arbeiten, Wirtschaften in München besser ist, wenn wir uns noch mehr auf den Pfad der Kreislaufwirtschaft begeben. Ferner wird deutlich, wie groß der Handlungsbedarf für eine nachhaltige Transformation hin zu einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft ist.
Der Referent Dr. Matthias Ballweg ist Mitverfasser dieser Studie. Er wird darlegen, welche enormen Reduktionspotentiale sowohl beim Ressourcenverbrauch wie auch bei den THG-Emissionen durch eine konsequente Kreislaufwirtschaft in den Sektoren Industrieproduktion, Konsum, Mobilität, Bauwesen und beim Lebensmittelsystem erschlossen werden könnten.
Im Anschluss an den Vortrag wird Günther Langer, Senior Consultant beim RKU – Circular Economy Koordinierungsstelle - kurz berichten, welche Aktivitäten seitens des RKU in Richtung Circular Economy derzeit vorgesehen sind.
Dr. Matthias Ballweg ist Mitgründer von CIRCULAR REPUBLIC bei UnternehmerTUM. CIRCULAR REPUBLIC entwickelt Multi-Stakeholderprojekte, um Produkte und Materialien im Kreislauf zu halten. 2019 bis 2022 war Herr Ballweg bei Systemiq für den Geschäftsbereich Kreislaufwirtschaft mitverantwortlich. Zuvor war er Vice President Strategy bei MAN Truck & Bus. Der promovierte Verhaltenspsychologe ist vierfacher Vater und Vorsitzender des Alpenvereins Oberland, Deutschlands zweitgrößtem Sportverein.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Helmut Schmidt
Vorstand Ressourcen und Circular Economy
Folgende SDGs sind tangiert:
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München wird zirkulär - Potentiale der Kreislaufwirtschaft
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Dr. Matthias Ballweg
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13.03.202, 19 Uhr
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oekom-Verein, Zukunftssalon, Goethestr. 28, Rückgebäude, 80336 München