Erfahrungsbericht PHD-Set
Das Planetary Health Diet Set der Umwelt-Akademie für 10- bis 18-Jährige ist seit Februar 2025 verfügbar und hat mittlerweile die ersten Schulen und Vereine erreicht.
Wir bedanken uns für den Erfahrungsbericht und spannenden Einblick in den Ablauf des Unterrichts!
Erfahrungsbericht: Einsatz von PHD-Karten im Ernährungsworkshop
Die Gemüsegruppe…..
Im Rahmen eines Ernährungsworkshops an einer Grundschule habe ich das PHD-Kartenset als Einstieg und Warm-up genutzt. Jedes Kind erhielt eine Lebensmittelkarte und sollte sich den Text darauf durchlesen. Die Karten dienten als Einführung für einen nachhaltigen Kochworkshop.
Warm-up mit dem Planetary Health Diet Set im Ernährungsworkshop
Gruppeneinteilung nach Lebensmittelkategorien
Zu Beginn des Workshops habe ich die Kinder gebeten, sich in Gruppen zu organisieren. Die Aufteilung erfolgte nach den Kategorien: Milchprodukte, Obst, Gemüse und Sonstiges. Diese Übung verlief größtenteils reibungslos, wobei einige Kinder zunächst unsicher waren. Sie stellten Fragen, ob zum Beispiel Zuckererbsen unter Obst, Gemüse oder Sonstiges fallen. Diese Rückfragen luden zu weiteren Erklärungen ein und förderten das Verständnis.
Sortierung nach Farben
Anschließend bat ich die Kinder, sich nach Farben zu sortieren. Dabei führte ich die Kategorien "bunt" und "Einzelfarben" ein. Diese Aufgabe sorgte für zusätzliche Abwechslung und brachte die Kinder dazu, sich intensiv mit den Farben der Lebensmittel auseinanderzusetzen.
Austausch über Lieblingsgerichte
In den Kleingruppen diskutierten die Kinder anschließend, welche Gerichte sie mit den Lebensmitteln auf ihren Karten kennen und welche sie gerne oder weniger gerne essen. Diese Gespräche entwickelten sich schnell zu lebhaften Diskussionen, während ich mit der Vorbereitung des Kochens beschäftigt war.
Regionalität und Herkunft der Lebensmittel
Zurück im Kreis fragte ich die Kinder, ob sie wüssten, ob ihr Lebensmittel eher regional in Deutschland oder aus dem Ausland stammt. An dieser Stelle war ich sehr überrascht, wie wenig Wissen die Kinder über die Regionalität von Lebensmitteln hatten. Es gab Aussagen wie: "Ich glaube, Rotkohl kommt aus China" oder "Erdbeeren werden, glaube ich, nicht bei uns angebaut". Auch bei Tomaten war die Unsicherheit groß. Dies war eine gute Gelegenheit, das Thema Saisonalität anzusprechen. Ich fragte die Kinder, wer schon einmal auf einer Erdbeerplantage gewesen sei und welche Jahreszeit dort herrschte. Dies ermöglichte es mir, das Wissen über die saisonale Verfügbarkeit von Obst und Gemüse zu vertiefen.
Vielfältigkeit und Farben in der Ernährung
Bei der Übung, bei der die Kinder die Lebensmittel nach Farben sortierten, konnte ich das Thema der vielfältigen Ernährung ansprechen. Ich erklärte, wie wichtig es ist, eine bunte Auswahl an Lebensmitteln zu konsumieren, da die Farbstoffe in Obst und Gemüse eine wichtige Rolle für die Gesundheit spielen. Ein praktisches Beispiel war die Gemüsepizza, die wir im Workshop zubereiteten: rote Tomatensauce, gelbe Paprika, grüne Zucchini.
Von der Theorie zur Praxis
Nach der Diskussion ging es ans Backen! Die Kinder durften Bio-Vollkorn-Pizzateig in Muffinförmchen füllen und diesen mit Tomatensauce, Paprika, Zucchini und Käse belegen. Beim Schneiden des Gemüses vorab, konnten die Kinder das Gemüse roh probieren – und die Überraschung war groß! Ein Mädchen sagte: "Eigentlich dachte ich, ich mag keine Zucchini, aber jetzt mag ich Zucchini!"
Es ist schön zu erleben, wie stolz die Kinder sind, wenn sie selbst etwas zubereiten dürfen und wie gut das Teamwork beim Kochen funktioniert. Und natürlich haben wir die Snacks am Ende gemeinsam verspeist.
Ein riesiges Dankeschön an dieser Stelle an alle Schülerinnen fürs engagierte Mitmachen und an Stefan Stubenrauch von der Klenze Grundschule für seine tatkräftige Unterstützung! Wir freuen uns schon auf nächste Woche.
Viele fleißige Hände beim Backen von Bio-Mini-Pizzen als Pausensnack.
Ausblick auf den nächsten Workshop
Für meinen nächsten Workshop könnte ich mir vorstellen, die PHD-Karten wieder zu verwenden, aber mit einer neuen Struktur. Eine Möglichkeit wäre, die Kinder alphabetisch anzuordnen und dabei erneut die Regionalität der Lebensmittel zu thematisieren. Ich könnte auch ein "Standogramm" erstellen, um die Haltbarkeit unterschiedlicher Lebensmittel zu demonstrieren und die Kinder nach Lagerbedingungen (z. B. "muss im Kühlschrank gelagert werden", "muss dunkel gelagert werden", "kann bei Zimmertemperatur gelagert werden") in Gruppen aufteilen. Eine weitere interessante Möglichkeit wäre, die Lebensmittel nach ihrer Herkunft in tierische und pflanzliche Produkte zu unterteilen.
Erweiterung der Übung: PHD-Teller
Zusätzlich könnte ich die Kinder einbeziehen, indem sie die Lebensmittel auf einen sogenannten "PHD-Teller" legen. Dieser Teller könnte dazu dienen, das Prinzip einer ausgewogenen Ernährung und die korrekte Einteilung von Lebensmitteln zu veranschaulichen. Dabei könnten sie spielerisch erfahren, wie die verschiedenen Lebensmittelgruppen miteinander kombiniert werden können.
Ein Bericht von Daniela Kreuzer, BNE-Umweltbildungsreferentin