Die (un)sicheren Folgen des Klimawandels für den Mittelmeerraum
Veranstaltungsreihe Global Balance in Kooperation mit der Ringvorlesung "Umwelt"
Mittwoch, 13. Juli 2011
Referent: Prof. Dr. Ralf Ludwig
Nach mehrjähriger Tätigkeit als Professor für Fernerkundung und Umweltmodellierung am Geographischen Institut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel erhielt Ralf Ludwig im Jahr 2007 einen Ruf auf die Professur für Angewandte Physische Geographie und Umweltmodellierung am Department für Geographie der Ludwig-Maximilians-Universität München. Seine Schwerpunktthemen in Forschung und Lehre sind die Angewandte Geographie, Hydrologie, Klimafolgenforschung, Fernerkundung und die Modellierung von Mensch-Umwelt-Systemen. In diesen Forschungsfeldern leitet und bearbeitet er zahlreiche Projekte, u.a. im Auftrag der DFG, des Bayerischen Umweltministeriums, der European Space Agency sowie der EU. Seit Januar 2010 ist er Koordinator des Projektes CLIMB (‚CLimate Induced Changes on the Hydrology in Mediterranean Basins’) im 7. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Kommission.
Die Anzeichen eines Klimawandels sind bereits heute global festzustellen und fachwissenschaftlich nachgewiesen. Folgt man den heutigen Klimaprojektionen für das 21. Jahrhundert, so werden die Auswirkungen des Klimawandels insbesondere für wasserbezogene Fragestellungen weltweit zu massiven Veränderungen und Extremen führen. Besonders gravierende Einschnitte werden für den Mittelmeerraum erwartet, der zweifellos zu den ‚hot spots’ eines fortschreitenden Klimawandels zählt. Betroffen sind dabei verschiedenste Handlungsbereiche wie z.B. die Sicherung der Trinkwasserversorgung, die landwirtschaftliche Produktivität oder die Energiewirtschaft. Ein zentrales Problem der Klimafolgenforschung ist in den nach wie vor bestehenden, großen Unsicherheiten bei der Bemessung der möglichen zukünftigen Entwicklung begründet. Dabei tragen zahlreiche Komponenten (z.B. Emissionsszenarien, Klimamodelle, Modelle der Umwelt, Managementoptionen) zu einer Gesamtunsicherheit bei, durch die sowohl die Kommunikation mit den politischen und wirtschaftlichen Entscheidungsträgern als auch die Entwicklung konkreter (vorbeugender) Anpassungsstrategien stark beeinträchtigt wird.