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26. Januar 2017

Energiewende auf der Speisekarte

in Kooperation mit Slow Food Deutschland (SFD), Convivium München

Donnerstag, 26.01.2017
19:00 Uhr
Zukunftssalon, Waltherstraße 29, Rückgebäude, 2. Stock, München
(U-Bahn Haltestelle Goetheplatz)

Referent: Dr. oec. troph. Karl von Koerber, Ernährungswissenschaftler, Arbeitsgruppe Nachhaltige Ernährung, Beratungsbüro für ErnährungsÖkologie, München
Grußwort: Markus Hahnel, Slow Food Deutschland (SFD), Vorsitzender Convivium München
Moderation: Dr. Helmut Paschlau, Vorstand Die Umwelt-Akademie e.V.

Keine Energiewende ohne Landwirtschafts- und Ernährungswende! Das hat jetzt auch die Bundesregierung – und mit ihr das Landwirtschaftsministerium – in ihrer heftig umstrittenen Klimaschutz-Strategie erkannt. Sie wurde im November 2016, noch knapp vor „COP22“, der internationalen Klimakonferenz in Marrakesch, beschlossen. Gemäß nationalem „Klimaschutzplan“ muss der deutsche Landwirtschaftssektor bis 2030 eine Treibhausgas-Reduktion um ein Drittel realisieren, also (umgerechnet) von 88 Mio. Tonnen CO2 im Jahr 1990 auf 58-61 Mio. Tonnen CO2 pro Jahr.

Doch wie sieht die Klima- und Energiesituation, bezogen auf die Ergebnisse unserer Kochkünste, auf unserem Speiseteller eigentlich aus? Wie viel Energie ist drin in „Schweinsbraten, Soß und Knödl“? Stimmt die Aussage: Bei der Produktion von Fisch werden je Kilo Körpermasse „nur“ 1,1 kg Futtermenge benötigt, bei Rindfleisch aber 6,8 kg – und was bedeutet das in Energieeinheiten oder in CO2aeq-Emissionen? Wie viele Treibhausgase entstehen bei der Produktion von Treibhaus-Gemüse im Winter, ist das Verhältnis Energieoutput zu Energieinput tatsächlich 1:560?
Wieviel Energie steckt in welcher Art von Ernährung, wieviel klimaschädliche Gase werden jeweils emittiert? Beispielsweise bei einem deutschen-Bio-Rind auf der Weide bzw. einem Rind aus Intensivtierhaltung mit aus Südamerika importiertem Soja-Kraftfutter? Ist die Energie- und CO2aeq-Bilanz von Weizen oder Reis günstiger als bei rotem oder weißem Fleisch? Welche Rolle spielen die Treibhausgas-Emissionen im Ernährungsbereich im Vergleich zu Mobilität, Wärme und Strom in Haushalten, der Energiewirtschaft?

Welche Beiträge könnte die Landwirtschafts- und Ernährungswende im Zuge der (internationalen und nationalen) Energiewende bringen? Sind die „Minus ein Drittel“ aus dem Klimaschutzplan der Bundesregierung bis 2030 zu schaffen? Und wie? Wie sähe die neue deutsche und globale Landwirtschaft und die neue klimafreundliche Ernährung in 15 Jahren dann aus? Würden mit „Bio“ 9 Milliarden Menschen ernährt werden können? Welchen Beitrag brächte die Umstellung des Speiseplans einer durchschnittlichen deutschen Familie von „üblicher“ auf „nachhaltige“ Ernährung bezüglich Energie und CO2aeq?

Alle diese Fragen hat Karl von Koerber souverän beantwortet. Seine Botschaften: Regional, saisonal, deutlich weniger Fleisch, keine Flugware, nicht mit dem Auto einkaufen fahren, aus ökologischen Gründen sollte auf Wiederkäuer nicht verzichtet werden, auch mit bio lässt sich die Weltbevölkerung gut ernähren…

80 Teilnehmer*innen; offensichtlich ist „nachhaltige Ernährung“ ein für uns Menschen wichtiges Thema. Davon drei Viertel junge Frauen; an die hat sich Koerber auch gewandt: „Ihr habt das zu lösen, was wir Älteren eingebrockt haben!“.

Präsentation Dr. oec. troph. Karl von Koerber: Klicken Sie hier

 





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