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21. Mai 2025

Bericht Wildkräuterwanderung

Baumharz, Fichtensprossen, Sauerklee.
Am vergangenen Samstag, dem 17. Mai 2025, begaben sich zehn interessierte Teilnehmende gemeinsam mit Wildkräuterpädagogin Nadine Seidl in die Wälder rund um Neuried um Naturschätze zu kosten.

Bei überraschend heiterem Wetter führte Nadine die Gruppe nach einer kurzen Einführung auf einen Forstweg – und schon am Wegesrand entdeckten sie die ersten essbaren Schätze der Natur: Brennnesseln.

Zwar waren die proteinreichen Samenstände noch nicht ausgebildet, doch wer sich traute, pflückte einige Blätter und kostete sie direkt – ein mutiger Einstieg in den Vormittag.

Nur wenige Meter weiter stießen die Wanderer auf Brombeerranken – nicht zu verwechseln mit Himbeeren, deren Blätter auf der Unterseite keine Dornen aufweisen. Auch die Brombeerblätter durften gesammelt und probiert werden. Getrocknet eignen sie sich hervorragend für einen heißen Auszug – auch bekannt als Tee.

Nun offenbarte sich die Vielfalt jener Kräuter, an denen wir im Alltag oft achtlos vorübergehen. Nadines Motto lautete: „Sammeln, nicht suchen.“ Denn schon wenige Schritte weiter wuchs ein ganzes Feld von Giersch – einer Pflanze, die in vielen Gärten als lästiges Unkraut gilt, jedoch kulinarisch viel zu bieten hat. Die jungen Triebe eignen sich hervorragend für Salate oder lassen sich ähnlich wie Spinat zubereiten. „Ich mache den Giersch auch in einen grünen Smoothie!“, verriet eine Teilnehmerin und biss beherzt in einen Stängel. Die Referentin ergänzte: „Ihr erkennt den Giersch an seinem dreieckigen Stiel, aus dem die charakteristischen drei Blätter wachsen.“

Weiter ging es in einen Fichtenwald – ein Überbleibsel aus Kriegszeiten, als schnell wachsende Bäume benötigt und großflächig gepflanzt wurden. Dort wurde die Gruppe von einem aufgeregten Rotkehlchen begrüßt. Der Grund für das alarmierte Zwitschern offenbarte sich wenig später: Ein Greifvogel schoss aus dem gegenüberliegenden Wipfel.

„Den Kaugummi des Waldes“, schwärmte die Wildpädagogin, „findet ihr an den Baumrinden: Harz, das die Rindenwunden versiegelt, kann vorsichtig abgebrochen werden. Beim Kauen verändert es seine Konsistenz und wird zäh – wie Kaugummi.“

Kauend ging es weiter – und immer wieder gab es Neues und Leckeres zu entdecken: die Knoblauchsrauke, den Günsel (auch „Einhorn-Tee“ genannt), Gundermann, Kletten-Labkraut und Löwenzahn. Letzterer überraschte viele: „Der ganze Löwenzahn ist essbar“, erklärte Nadine. Sogar aus den Stängeln könne man Spaghetti machen.

Drei Stunden vergingen wie im Flug. Zum Abschluss versammelte sich die Gruppe auf einer sonnigen Wiese, wo noch Gänseblümchen, Frauenmantel, Spitzwegerich und Fingerkraut bestaunt wurden. „Die Natur schenkt uns jeden Monat eine neue Vielfalt an Kräutern – wir müssen nur hinsehen und zugreifen!“, sagte Nadine begeistert und ließ alle von einem Warmauszug aus Giersch mit Apfelsaft kosten. „Mmmh, wie lecker!“, hörte man von allen Seiten.

Ein Mann aus der Gruppe resümierte, dass er mit mit einigen Mythen aufräumen konnte – zum Beispiel, dass der Saft des Löwenzahns giftig sei.
„Es war sehr kurzweilig, informativ und inspirierend“, lobte eine Teilnehmerin in der Abschlussrunde, „und es hat mich überrascht, wie viele der Pflanzen am Wegesrand oder in meinem Garten essbar sind!“

Beschwingt und mit geschärftem Blick ging es durch den Wald zurück zum Ausgangspunkt – nicht ohne unterwegs noch ein paar Fichtensprossen oder etwas Sauerklee zu naschen.



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