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29. Juli 2009

Klimaschutz durch Moorschutz?

Kamingespräch, 21. September 2009 im IBZ

Referent:  Dr. Matthias Drösler, Leiter der Arbeitsgruppe "Global Change Ecology"  am Lehrstuhl für Vegetationsökologie

Unter ungestörten Bedingungen sind Moore die einzigen Ökosystemtypen, die durch Wachstum und Torfaufbau kontinuierlich und dauerhaft Kohlenstoff in signifikanten Mengen aufnehmen. Für Deutschland wird der Gesamt-Kohlenstoff in Mooren mit ca. 1200-2400 Mio t C geschätzt. Die Erhaltung dieser Kohlenstoffspeicher ist vorbeugender Klimaschutz. Während in Deutschland vorwiegend die Drainage und Nutzung durch den Menschen für den Kohlenstoffverlust aus Mooren verantwortlich gemacht wird, verweist eine britische Studie auch auf eine mögliche besondere Gefährdung von Mooren durch den Klimawandel.

Nach bisherigen Ergebnissen aktueller nationaler Studien kann Extensivierung und Renaturierung auf Mooren einen erheblichen Beitrag zur Klimaentlastung leisten.  Allerdings besteht das Risiko, dass Renaturierung bei Überstau auch zu einer Klimabelastung führt. Daher müssen die potenziellen Einsparungen entlang einer Umnutzungskaskade unter Berücksichtigung von vorheriger Nutzung, Standort, Vegetation, Wasserstand etc. betrachtet werden. Methoden für die Berechnung der Entlastungspotenziale durch klimafreundliche Moornutzungen werden derzeit im Rahmen des BMBF-Verbund-Projekts „Klimaschutz – Moornutzungsstrategien“ entwickelt.

Dr. Matthias Drösler  beleuchtete die Bedeutung der Moore in der aktuellen nationalen und internationalen Klimadiskussion und zeigte handlungsleitende Synergien zwischen Klimaschutz, Biodiversitätsschutz und Wasserhaushalt auf. Zudem gab er einen Ausblick auf das vTI-Projekt „Berichterstattung organische Böden“, das auf dem BMBF-Projekt aufbaut und um Anmoor und Wald auf Moor sowie die Modellentwicklung für die Berichterstattung erweitert wurde.



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