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25. Januar 2018

„Klimaschutz – warum tun wir nicht, was wir tun sollten? Oder müssten!“

in Kooperation mit       und   

 

Donnerstag, 25. Januar 2018

Referent: Prof. Dr. Harald Lesch, Ludwigs-Maximilian-Universität (Astrophysik), Hochschule für Philosophie (LS für Naturphilosophie) und „Wissenschaftsjournalist“

„Klimaschutz ist ja schön und gut, aber wo bleibt mein Vorteil?“, „Alles halb so wild: Das werden künftige Techniken lösen“, „Du willst doch auf unser Wirtschaftswachstum nicht verzichten – das ist doch gut für mich“

Wie die Kluft zwischen Sollen und Sein überwinden?


Vor einiger Zeit trug einer der bekanntesten Gehirnforscher, Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth, zum gleichen Thema in der Umwelt-Akademie vor. Sein Fazit: Blicke ins menschliche Gehirn zeigen, warum Informationen nicht automatisch zur Einsicht führen und Einsicht nicht automatisch zum Handeln. „Kopfgesteuertes“ wird nur in Handeln umgesetzt, wenn zu bewußten Motiven auch Emotionen und soziale Eigenschaften eines Menschen angesprochen werden, insbesondere dessen tiefgreifende Persönlichkeitseigenschaften. Den Rückblick zum Vortrag von Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth finden Sie hier.


In die gleiche Kerbe schlug Prof. Harald Lesch, nicht nur verbal und mit guten Argumenten, sondern auch mit viel Humor und großem schauspielerischen Talent:
Bruttoinlandsprodukt und Wachstum machen nicht glücklich, zeigt die Glücksforschung. Soziale Beziehungen sind im Leben von Menschen von zentraler Bedeutung. Bis 2050 muss die Erderwärmung auf max. +1,5 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit begrenzt sein. Gleichzeitig wollen dann ca. 9 Milliarden Menschen (unseren?) Wohlstand und Entwicklung haben. Das wird mit „Weiter-so“ nicht gehen. Die Natur lässt nicht mit sich verhandeln. Das ist nicht „Meinung“, sondern „Physik“!


Die Antwort auf den vom Menschen gemachten Klimawandel, das "vor-Hitze-unbewohnbar-Werden des Globus", kann nur eine nachhaltige Industrie-, Energie- und Klimanachhaltigkeitspolitik sein, die das Klima tatsächlich schützt. Diese soll industrielle Innovationen fördern, eine langfristige Umwelt- und klimaverträgliche Energieversorgung sichern und sozialen Fortschritt voranbringen. Und das global. Deutschland, Europa muss und kann da eine führende Rolle übernehmen!


Mit einem großen Zukunftsentwurf wird das nicht gehen, niemand hat einen Masterplan in der Tasche. Try-and-error und step-by-step ist erfolgsversprechender, wenn das große Ziel fest steht. Also: Problemanalyse, Visions-Entwicklung, Experimente, Lernen & Ausweiten, dann erneute Problemanalyse, Visions-Entwicklung, Experimente, Lernen & Ausweiten,... Für den Prozess einer „großen Transformation“ bedarf es Bewußtseinsänderung in Politik, Wirtschaft und Zivilgesellschaft.

Change-Prozesse aber erzeugen Unsicherheiten und Ängste: deshalb sind gezielter Strategien im Umgang mit unterschiedlichen Akteuren nötig. Von den „Überzeugten“, den „Zögerlichen“ bis hin zu den „Gegnern“ in der Ambivalenz zwischen Akzeptanz und Opposition: „Jede Reise beginnt mit dem ersten Schritt“ (Lao Tse).


Die Fragen aus dem Publikum, was der/die Einzelne denn bloss machen könne, beantwortete Herr Prof. Dr. Lesch mit starker Überzeugungskraft: Wer, wenn nicht wir als Konsum-Entscheider, als Waren-Produzent, als Wähler, als Streetworker, als Anti-Lobbyist, als Lehrende,... Wer, wenn nicht wir, sollte denn bitte schön die Welt lebenswert erhalten?!

 

 



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