Besichtigung der Bioabfallbehandlungsanlage der AWM am 08. August 2024
Trotz der immer wieder auftretenden Regenschauer ließen sich 12 Teilnehmende nicht davon abhalten, sich über die Bioabfallbehandlungsanlage auf dem Entsorgungspark des AWM zu informieren.
Neben den allgemeinen Informationen zur Funktionsweise der Trockenfermentation durch unser Vorstandsmitglied Helmut Schmidt, der von 2002 bis 2017 auch Werkleiter des AWM war, bekamen die Teilnehmenden von der Betriebsleiterin, Frau Alexandra Reif, auch sehr detaillierte Informationen darüber, welche Probleme im täglichen Betrieb einer solchen Anlage auftreten können, zumal es sich um eine neue Technologie handelte, für die sich der AWM entschieden hatte.
Ein Blick in die Anlieferhalle zeigte, dass es sich um Bioabfälle mit einem hohen Anteil an Gartenabfällen handelt. Offensichtlich beteiligen sich die Einfamilienhausbesitzer in München deutlich mehr an der Bioabfallsammlung als die Menschen im Geschosswohnungsbau. In den auf 38 Grad beheizten Fermentern verweilen die Bioabfälle 4 Wochen unter Luftabschluss. Während dieser Verweildauer erzeugen sog. Methanbakterien Methangas, das abgesaugt wird und in einem Blockheizkraftwerk zu Strom und Wärme umgewandelt wird (s. Funktionsschema der Trockenfermentation).
Abb. 1: Schema der Bioabfallbehandlung
Nach 4 Wochen werden 2/3 des Materials aus dem Fermenter entnommen und mit strukturreichem Gartenabfall, der aus den Wertstoffhöfen angeliefert wird, gemischt und anschließend auf sogenannten Mieten aufgesetzt, wobei unter den Mieten Rohre mit Lüftungsöffnungen verlegt werden, um eine kontinuierliche Luftzufuhr zu gewährleisten. Dabei erhitzt sich das Material durch die Aktivitäten der Bakterien auf über 60 Grad, was zu einer gesicherten Hygienisierung des Kompostes führt.
Nach 6 Wochen wird dieses Material abgesiebt, wobei der grobe Siebüberlauf, der überwiegend aus holzigen Bestandteilen und Kunststofffolien besteht, einer energetischen Verwertung in der Müllverbrennungsanlage zugeführt wird.
Abb. 2.: Vorstandsmitglied Helmut Schmidt demonstriert das Ergebnis der Behandlung
Der fertige Kompost wird regelmäßig Güte überwacht, der er die strengen Regen des Biolandbaus erfüllen muss.
Ein Teil des fertigen Komposts wird im Erdenwerk des AWM, das ebenfalls besichtigt wurde, zu Blumenerde oder weiteren Spezialsubstraten verarbeitet.