Nachhaltiges Investment - Blaupause für einen Neuanfang in der Finanzkrise?
Vortrags- und Diskussionsabend am 18. Februar 2009, in der HypoVereinsbank München
Als Kooperationspartner des MÜNCHNER FORUM NACHHALTIGKEIT ist die Umwelt-Akademie Mitveranstalter der im Laufe dieses Jahres durchgeführten Veranstaltungsreihe „Wohin mit dem Geld? Impulse für ökologisch-soziales Investment“, die zahlreiche Themenbereiche wie etwa "Rating", "Social Investment", "Biokapital", "Mikrokredite" usw. beleuchten wird.
Die Auftaktveranstaltung bildete:
Vortrags- und Diskussionsabend „Nachhaltiges Investment - Blaupause für einen Neuanfang in der Finanzkrise?“
Die derzeitige Finanzkrise stellt vieles in Frage: die Rolle der Banken, die Aufgabe des Staates, aber auch unser aller Umgang mit Geld. Fragwürdig geworden sind vor allem die oftmals überzogenen Erwartungen privater wie institutioneller Anleger an die Vermehrung ihres Kapitals. Entsprechend groß ist die Enttäuschung und auch Ratlosigkeit, seitdem das Kartenhaus aus faulen Krediten, „Leerverkäufen“ und anderen riskanten Spekulationen zusammengebrochen ist und die Börsenkurse offenbar nur noch eine Richtung kennen: nach unten.
„Rendite ohne Reue“ – „Gewinne mit gutem Gewissen“: Das versprechen seit Jahren Geldanlagen, die in natur- und sozialverträgliche Produkte und Unternehmen investieren. Nachhaltiges Investment ist längst kein Nischenmarkt mehr. Allein in Europa sind gut 2,6 Billionen Euro unter Berücksichtigung ethischer und ökologischer Kriterien angelegt – Tendenz steigend. Auch wenn die Krise der letzten Monate die Ethik- und Ökofonds kaum weniger verschont hat als die konventionellen: Der einsetzende Klimawandel, knapper werdende Ressourcen, zunehmende soziale Verwerfungen im Zuge einer ungebremsten Globalisierung führen dazu, dass ökologische wie sozial verantwortbare Investitionen an Bedeutung gewinnen.
Wie hat sich der Markt für ein nachhaltiges Investment in den letzten Jahren entwickelt? Was sind die Beweggründe für Privatpersonen und institutionelle Anleger wie Kirchen oder Stiftungen, ihr Vermögen in Nachhaltigkeitsfonds zu investieren? Nach welchen Kriterien werden solche Fonds zusammengesetzt? Was bedeutet „Nachhaltigkeit“ konkret für die Auswahl und das Rating von Unternehmen? Sind nachhaltige Anlageformen – etwa im Hinblick auf die Transparenz ihres Investments – ein Vorbild für die anstehende Neuordnung des Finanzsystems? Oder ist „Nachhaltigkeit“ nur ein scheinheiliges Marketinginstrument, mit dem Banken und Fondsgesellschaften gutmeinende Anleger ködern?
Zu diesen und weiteren Fragen referierten und diskutierten:
• Sabine Pex, stellv. Abteilungsdirektorin Nachhaltige Investments
in der HypoVereinsbank / UniCredit Group
• Rolf D. Häßler, Director Business Development bei der
Rating-Agentur oekom research AG
• Oberkirchenrat Dr. Claus Meier, Leiter der Abteilung „Finanzen"
beim Landeskirchenamt der Evangelisch-Lutherischen Kirche
in Bayern
• Werner Hedrich, Director of Fund Research bei
Morningstar Deutschland GmbH
Moderation: Dr. Manuel Schneider, Geschäftsführer oekom e.V.