Eingabehilfen öffnen

Zum Hauptinhalt springen

11. Februar 2020

"Decarbonisierung – Wo stehen wir, was ist (endlich) zu tun?!"

Die globale, die europäische und die deutsche Klimaschutzpolitik sind noch nicht auf das max. +1,5°C-Ziel gegenüber vorindustrieller Zeit (Paris, 2015) ausgerichtet: Global sind die CO2-Emissionen tendenziell stagnierend (aktuell leicht steigend), eine wirkliche Trendumkehr ist nicht erkennbar.

Ähnliches gilt für Europa, die neue EU-Kommission wird für die Sektoren Energiewirtschaft, Industrie und Luftfahrt (Bereich EU-ETS-Zertifikate) erheblich nachsteuern müssen. Deutschland verfehlt seine nationalen Ziele für 2020. Die bisher für die Zielerreichung 2021 bis 2030 vorgesehenen Maßnahmen und „Zertfikat“-CO2-Preise für den Verkehrs- und Gebäude-Sektor aus dem „Klimapaket“ der Bundesregierung reichen nach eigenem Bekunden nicht aus, um die europarechtlich verbindlichen CO2-Emissionsminderungen zu erreichen – und das wird teuer: Die Nationale Akademie der Wissenschaften „Leopoldina“ prognostiziert Pönal-Strafen bis 63 Milliarden Euro, zahlbar aus dem Bundeshaushalt. Weitergehende Maßnahmen bis 2050 („Klimaneutralität“) sind aufgelistet, aber definitiv unzureichend.

Lichtblicke gibt es: Im (internationalen) Stromsektor sind veränderte Investitionsmuster klar erkennbar; Leitmärkte für Verkehr, Energie und Gebäude könnten die Technologielandschaft stark decarbonisieren; das vorhandene Portfolio klimafreundlicher Optionen erlaubt Flexibilitäten und Maßnahmenpakete, auch in anderen Sektoren (Landwirtschaft, Flüge). Auch in Deutschland hat zumindest die Energiewende spätestens nach den Ergebnissen der Kohle-Kommission wieder ein neues Ziel; auch ist klar, dass deutlich weitergehende Maßnahmen sowie CO2-Preissignale kommen müssen – wenn auch Ausmaß und Schnelligkeit noch heftig umstritten sind. Aber der Strukturwandel geht viel zu langsam voran – das hat strukturelle Ursachen. Es mangelt nicht an Ideen und (technischen) Potenzialen, wohl aber an Strategien. Darüber wollen wir uns informieren lassen und mit einem namhaften Experten diskutieren.

Der Vortrag zum Download.

Eine Veranstaltung in Kooperation mit: Bund Naturschutz in Bayern e.V. - Kreisgruppe München, Forum Ökologisch-Soziale Marktwirtschaft, Fossil Free München, Green City, Klima Herbst



 
  • "Decarbonisierung – Wo stehen wir, was ist (endlich) zu tun?!"
  • Dr. Felix Christian Matthes, Öko-Institut für Angewandte Ökologie e.V., Forschungskoordinator Energie- und Klimapolitik, Berlin
  • Dienstag 11.02.2020, 19:00-21:00 Uhr
  • Sparda-Bank Café, Arnulfstr. 15, 80335 München


Weitere Beiträge

„Rekordjahr für Extremwetterschäden 2017 – müssen wir mit weiter steigenden Schäden rechnen?“

Die durch Extremwetterereignisse verursachten Schäden betrugen 2017 global rd. 330 Mrd. US$; das entspricht dem Bundeshaushalt des gleichen Jahres. Nie zuvor waren sie so hoch.

Batterien und Brennstoffzellen - Schlüsseltechnologien für eine nachhaltige Mobilität

10. März  2010, 19.00 Uhr, Schweisfurth-Stiftung   Referent: Prof. Dr. Werner Tillmetz, Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) Prof. Dr. rer. nat. Werner Tillmetz ist seit 2004 Vorstand am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) in Ulm. Zuvor war in zahlreic…

Klimawandel konkret

Montag, 16. Dezember 2013 19:00 Uhr Neues Rathaus, Großer Sitzungssaal, Marienplatz 8 Grußwort: Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt (RGU) der Landeshauptstadt München (LHM) Referenten: Prof. Dr. Peter Höppe, Leiter Geo Risks Research/Corporate Climate Center, MunichRe: „Mensche…

„Endlagersuche: Stand und Perspektiven“

 in Kooperation mit   Mittwoch 23. Mai 2018 Referentin: Prof. Dr. Miranda A. Schreurs, Lehrstuhl für Umwelt- und Klimapolitik, Hochschule für Politik an der TU München; Sachverständigenrat für Umweltfragen, ehem. Mitglied; “Nationales Begleitgremium” zur Endlager-Suche, d.h. zur Standortauswahl…