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10. August 2016

Unsere Veranstaltungen im Klimaherbst

Zivilgesellschaftliches Engagement

Der Münchner Klimaherbst feiert 2016 Jubiläum: bereits zum zehnten Mal findet die Veranstaltungsreihe statt.
Initiiert im Jahr 2007 von einem Team der Münchner Volkshochschule hat sich der Münchner Klimaherbst zu einer der wichtigsten und am meisten beachteten Veranstaltungsplattformen für Nachhaltigkeitsthemen in München entwickelt. Er wird getragen von einem umfangreichen Netzwerk an Initiativen und Vereinen, Bildungseinrichtungen, Stiftungen und auch einigen Unternehmen sowie gefördert u.a. vom Referat für Umwelt und Gesundheit der Landeshauptstadt München.
Ziel ist es, jeweils im Herbst eines Jahres, nach Ende des Oktoberfests, ab dem 04. Oktober, über einen Zeitraum von knapp einem Monat, möglichst viele Bürgerinnen und Bürger Münchens, Jung wie Alt, für das Thema „Klimawandel und Klimaschutz“ zu sensibilisieren.

cool bleiben: auf geht´s!
Gemeinsam handeln für Klimaschutz

so lautet das Motto des diesjährigen Klimaherbstes.

Weitere Infos: Klicken Sie hier

 

Im Rahmen der Reihe "Klimaherbst-Akademie" bietet die Umwelt-Akademie folgende Veranstaltungen an:

Bürgerenergie, Exkursion: Windräder in den Wadlhauser Gräben, Berg/Starnberger See

08.10.2016, 09:00 Uhr bis ca. 14:00 Uhr
Treffpunkt wird gesondert bekanntgegeben (siehe unten)

Führung: Robert Sing; Bürgerwind Berg Verwaltungs GmbH & Co KG; Ingenieurbüro Sing GmbH, Geschäftsführer

Nicht unumstritten, aber seit Dezember 2015 in Betrieb: Die vier Windräder, weithin sichtbar über der Gemeinde Berg, oberhalb des Starnberger Sees.

Die vier Windkraftanlagen liegen zwischen der Autobahn A95 und dem Starnberger See, ca. 4 km südöstlich von Starnberg. Es handelt sich um ein ausgedehntes Waldgebiet (Wadlhauser Gräben). Die nächstgelegenen Ortschaften sind Neufahrn in etwa 1,2 km Entfernung, Schäftlarn ca. 1,5 km, Irschenhausen und Icking 2 km und Berg 3 km südwestlich. Großräumig gesehen liegen die Standorte im Gebiet des Bayerischen Oberlands auf einem Moränenhügel zwischen Würm- und Isartal.

Die Anlagen wurden durch die Bürgerwind Berg GmbH & Co. KG errichtet, in Betrieb genommen und werden seither von ihr betrieben. Der Windpark besteht aus vier Windenergieanlagen des Typs Enercon E-115 mit einer Nabenhöhe von 149 m, einem Rotordurchmesser von 115 m (Gesamthöhe 206,9 m) und einer Nennleistung von jeweils 3 MW. Damit werden jeweils jährlich rd. 7.000.000 Klimawattstunden (kWh) Strom produziert, bei vier WEA also genug für ca. 8.000 Haushalte bzw. 24.000 Bürger.

Über die Mindestlaufzeit von 20 Jahren produzieren die vier WEA in Berg ca. 560.000.000 kWh Strom. Ein durchschnittliches deutsches Steinkohlekraftwerk benötigt für die gleiche Strommenge ca. 176.000 t Steinkohleeinheiten und emittiert dabei rd. 408.000 t CO2; mit den Windkraftanlagen Berg werden genau diese CO2-Emissionen vermieden.

Die Gesamtinvestition belief sich auf rd. 21,6 Mio. Euro. Davon sind 15 Mio. Euro Fremdkapital und 6,6 Mio. Euro Eigen- bzw. Kommanditkapital. Es handelt sich um eine „Bürgeranlage“, die überwiegend aus Einlagen von 169 lokalen Bürgern, der Gemeinde Berg, Nachbargemeinden, Energiegenossenschaften, Stadtwerken und einer regionalen Bank n finanziert ist. Eine Beteiligung ist nicht mehr möglich, da der Fonds geschlossen ist.
 
Der Windpark wurde von der Gemeinde Berg geplant. Federführend mit der Planung beauftragt war und ist die Ingenieurbüro Sing GmbH aus Landsberg am Lech; der Geschäftsführer wird uns führen und sachkundig informieren.

Vorgesehener Ablauf: Treffpunkt in München, 08.10.2016, 09:00 Uhr; Busfahrt; Führung ca. 10:00 – 12:00 Uhr; anschließend Biergarten-Besuch; Rückkehr München gegen 14:00 Uhr

Die Teilnehmerzahl ist begrenzt; deshalb ist eine Anmeldung unbedingt erforderlich unter: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Teilnehmen kann nur, wer eine Teilnahmebestätigung erhalten hat!

Die Teilnahmegebühr (Höhe wird noch bekanntgegeben) wird zu Fahrtbeginn in bar erhoben.

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Zivilgesellschaftliches Engagement zum Thema „Zeit“: Ticken wir noch richtig? Auf der Suche nach der verlorenen Eigenzeit

11. Oktober 2016,
19:00 Uhr
GLS-Bank, Bruderstr. 5a, 80538 München (U-Bahn Odeonsplatz oder Lehel)

Referent: Manfred Molicki, Vorsitzender der Gesellschaft für Zeitkultur, Königsfeld

Wir leben in einer Tempo-Gesellschaft, in der Nonstoparbeit, Geschwindigkeit, Gleichzeitigkeit und Multitasking bestimmen, ob man noch als leistungsfähig gilt oder nicht. Die Folge: Wir verdrängen Pausen, Müßiggang und den eigenen Rhythmus immer mehr, bis Körper und Psyche nicht mehr mitspielen. Zeitstress macht krank! Zeitmanagement oft auch! Je mehr wir versuchen, Zeit zu „sparen“, desto weniger Zeit scheinen wir zu haben. Oft haben wir das Bedürfnis, „aus der Tretmühle auszusteigen“ und den inneren Zeit-Kompass wieder zu finden; doch fehlt uns auch dafür meist die Zeit.

Der Blick auf den Faktor Zeit fehlt aber nicht nur beim Blick auf den einzelnen Menschen, sondern auch beim Blick auf die Umwelt. Sind es nicht die kurzfristig gedachten, aktionistischen "Schnellschüsse", die uns heute so manche Umweltprobleme bereiten? Ist der eigentlich zeitgebende Begriff "Nachhaltigkeit" nicht schon zur Leerformel verkommen? Alles, was wächst, braucht seine Eigenzeit und kann nicht beschleunigt werden - es sei denn, man nimmt die Negativfolgen in Kauf. Das Zeitnot-Stressverhalten des Einzelnen findet eine Entsprechung im Zeitnot-Stressverhalten der Gesellschaft mit den entsprechenden Auswirkungen.

Was treibt uns so rastlos und atemlos bis zum Zeitinfarkt ("angina temporis")? Wie können wir in unserem Leben ein gesundheitsförderndes Zeit-Maß finden zugunsten einer besseren Gesundheit und mehr Lebensqualität? Warum können wir es nicht? Fehlt uns der Mut, etwas zu ändern und trauen wir uns nicht? Wer zwingt uns zu dem krankmachenden und umweltschädigenden Zeitstress? Wie finden wir zurück zu unserer Eigenzeit?

Manfred Molicki, Buchautor, ZEITforscher und Gründer der GESELLSCHAFT FÜR ZEITKULTUR, zeigt in einem interaktiven und visuell aufgelockerten Vortrag, wie Menschen es anstellen, keine Zeit zu haben, und welche Auswege andere Menschen gehen. Er weckt die Lust, innezuhalten, wenn gesundheitsschädigender Beschleunigungsaktionismus droht. Mal irritierend, mal in symbolhaften Anekdoten, dann wieder mit sinnlichen Impulsen und verblüffenden Versuchen gibt er Anregungen zum Reflektieren über den eigenen Umgang mit der Zeit.

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Film-Matinée: POWER TO CHANGE - Die EnergieRebellion

Kooperationsveranstaltung von Die Umwelt-Akademie, BürgerStiftung München, Selbach-Umwelt-Stiftung, Evangelische Stadtakademie München und WissenLeben e.V.

Film-Matinée und Diskussion mit dem Regisseur Carl A. Fechner

Moderation: Dietlind Klemm, Journalistin

Sonntag, 16. Oktober
11.00  Uhr
ARRI-Kino, Türkenstraße 91, 80799 München

Eintritt: 5 Euro

Anmeldung: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.

Deutschland steht zweifellos vor der größten strukturellen Veränderung seit Beginn des Industriezeitalters: Mit Power to Change wird das Jahrhundertprojekt Energiewende filmisch erlebbar.

Der Film zeigt anhand überzeugender Beispiele, dass Umstellungen in der Energiewirtschaft möglich und machbar sind.

Anschließend werden wir gemeinsam diskutieren, wie wir hier bei uns zu Hause, in München und Bayern die Energiewende schneller voranbringen können.

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Gemeinsam handeln für Klimaschutz: Ist die „2000-Watt-Gesellschaft“ ein realistisches Ziel für München?

In Kooperation mit Green City Energy AG

27. Oktober 2016
19:00 Uhr
Green City Energy AG, Zirkus-Krone-Str. 10 (Eingang Georg-Schätzel-Straße), 80335 München, 6. OG, „orangebar“ (ÖPNV Hackerbrücke)

Referent: Roland Stulz, intep – Integrale Planung GmbH; Vorsitzender des Aufsichtsrats

Angesichts des Klimawandels stellt sich die Frage nach der Ausgestaltung einer nachhaltigen und gerechten Energieversorgung. Nach der Vision „2000-Watt-Gesellschaft“ sollte der Energiebedarf jeden Erdenbewohners künftig einer durchschnittlichen Leistung von 2000 Watt (Primärenergie) entsprechen. Dies entsprach dem durchschnittlichen Weltjahresverbrauch von 17.520 kWh (Kilowattstunden) pro Person – im Jahr 1990. Dies entspricht einem maximalen Verbrauch von rund 1700 Liter Heizöl oder Benzin (Endenergie) pro Jahr und Person, umzurechnen auf alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche.

In einer 2000-Watt-Gesellschaft leben Menschen, die sich mit Engagement und Begeisterung für eine nachhaltig hohe Lebensqualität einsetzen. Sie schätzen die vorhandenen Ressourcen, nutzen diese mit Maß und verteilen sie global gerecht. Die Menschen einer hochentwickelten 2000-Watt-Gesellschaft haben erkannt, dass ihre eigene Lebensqualität nicht mehr an einen steigenden materiellen Lebensstandard gekoppelt ist. Effizienz, Konsistenz und Suffizienz sind die drei übergeordneten Umsetzungs-Strategien dazu.

Viele Städte und Gemeinden, insbesondere in der Schweiz, haben sich in den vergangenen Jahren den 2000-Watt-Zielen verpflichtet. Vier wurden seit 2004 mit dem Label „Energiestadt auf dem Weg in die 2000-Watt-Gesellschaft“ ausgezeichnet, darunter Basel und Zürich.

Der Kanton Basel-Stadt verfolgt seit vielen Jahren eine fortschrittliche bottom-up-Energie- und Umweltpolitik. Im aktuellen Legislaturplan der dortigen Regierung ist die „2000-Watt-Gesellschaft“ als Leitmotiv verankert. Weniger Ressourcen verbrauchen, die Energieeffizienz steigern und erneuerbare Energien fördern – mit dieser strategischen Ausrichtung will sich Basel zur Smart City weiterentwickeln. Dazu gehören Energienachbarschaften, Energiespar-Wettbewerbe, Sharing-Plattformen für E-Bikes, Preisauslobung „Faktor5“, Jahreskampagnen zu Energieeffizienz und Erneuerbaren Energien.

In der Stadt Zürich hat es am 30.11.2008 eine Volksabstimmung gegeben: Das Ziel der „2000-Watt-Gesellschaft“ wurde mit 76%-iger Mehrheit angenommen. Konkret heisst das, dass Zürich seinen Energieverbrauch – top-down – auf 2000 Watt pro Person und seinen CO2-Ausstoss bis 2050 auf eine Tonne pro Person und Jahr senken will, erneuerbare Energien und Energieeffizienz fördert und seine Beteiligungen an Atomkraftwerken nicht erneuert.

Nun sollen die Erfahrungen Schweizer Städte auch auf München übertragen werden: Von heute 7.300 Watt pro Person(inkl. grauer Energie aus Importen) runter auf 2000 Watt. Wie kann das gehen, was ist zu tun, wie betrifft das Neu- und Bestandsgebäude, die gewerbliche Wirtschaft, die Verwaltung, die Infrastruktur und die Mobilität in München, jeden Einzelnen von uns?

Der Referent kommt aus der Planungsgesellschaft mit Schweizer Erfahrungen, die im Auftrag der Landeshauptstadt München einen 2000-Watt-Gesellschaft-Fahrplan für München erarbeiten soll. Im Jahr 2012 hatte der Stadtrat mit seinem Beschluss zur „Leitlinie Ökologie – Klimawandel und Klimaschutz“ das Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) beauftragt, Wege zu einer 2000-Watt-Gesellschaft darzustellen.

Mit dem Gutachten sollen die Grundlagen zur Klärung und Konkretisierung der 2000-Watt-Gesellschaft geschaffen werden. Mit Hilfe eines Stoffstrom-Modells (Stoffhaushalt München) sollen die Ressourcenabhängigkeiten Münchens dargestellt werden, um u.a. die Resilienz Münchens zu verbessern. Dazu sollen Aufbau und Einsatz von (qualitativen und quantitativen) Wirkungs­modellen als ganzheitliche, systemische Planungs­methoden und als Grundlage für die Nachhaltigkeits-­Berichterstattung wie auch für die Planung der 2000-Watt-Gesellschaft geschaffen werden.

 

 



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