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16. Oktober 2014

Anthropozän und die große Transformation: Brauchen wir eine Agenda 2050?

Donnerstag, 16. Oktober 2014
19:00 Uhr
Neues Rathaus, Kleiner Sitzungssaal, Marienplatz 8, München

Referent: Dr. Benno Hain, Umweltbundesamt (UBA), Dessau, Leiter des Fachgebietes „Energiestrategien und -szenarien“

Seit Beginn des Industriezeitalters im 18. Jahrhundert hat der Mensch der Erde seinen Stempel aufgedrückt. Inzwischen sind die Auswirkungen unseres Handelns für unseren Planeten so bestimmend, dass in Fachkreisen mit dem sogenannten Anthropozän der Begriff für ein neues Erdzeitalter geschaffen wurde. Durch die folgenden Umweltveränderungen und die einhergehende Knappheit vieler Rohstoffvorräte wird sich die Industriegesellschaft dramatisch verändern müssen. Kurz: Wir stehen vor der großen Transformation.  

Inzwischen benutzt auch Dr. Benno Hain vom Umweltbundesamt den Begriff Anthropozän. Seine Behörde fordert als Antwort auf die Herausforderungen eine „Erd-Systempolitik“ – ressourcenleicht, immissionsneutral, global gerecht. Dazu gehört maßgeblich ein CO2-neutrales Deutschland. Bis 2050 könnten wir 100% Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugen, haben die Experten des Umweltbundesamtes ausgerechnet.

In ihren Forderungen stimmen die Kollegen von Fachgebietsleiter Dr. Hain mit dem Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung „Globale Umweltveränderung“ überein: Dort fordert man unter dem Titel „Welt im Wandel“ einen „Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation“. Und auch der Ethikkommission der Bundesregierung sieht in Deutschlands Energiewende „ein Gemeinschaftswerk für die Zukunft“. Von Berlin mehr Mut in Sachen Klimaschutz und Energiewende fordert zugleich der Rat für Nachhaltige Entwicklung bei der Bundesregierung.

Was ist zu tun? Wie können wir von derzeit 11 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr auf 2 Tonnen abspecken? Wie sind jetzt die Weichen zu stellen, damit innerhalb einer Generation das Ziel „ressourcenleicht, immissionsneutral, global gerecht“ erreicht wird? Was muss geschehen durch politische Entscheidungen, in den gesellschaftlichen Strukturen, in der Umweltbildung, bei der Lebensmittelproduktion, der Energiewende, der Mobilität und nicht zuletzt im persönlichen Verhalten der Bundesbürger, damit unsere Kinder die große Transformation als gelungen empfinden können?

Dr. Benno Hain ist jemand, der darauf Antworten haben muss. Als Leiter des Fachgebietes „Energiestrategien und –szenarien“ beim Umweltbundesamt in Dessau diskutierte er mit uns, ob und wie die Utopie in Realität übersetzt werden kann. Er konzentrierte sich dabei auf die Strom-Erzeugungsseite: Nach Berechnungen des UBA können wir in Deutschland bis 2050 nur aus erneuerbaren Quellen soviel Strom erzeugen, dass aus diesem – trotz hohen Umwandlungsverlusten von 44% – auch der Wärmebedarf und der Kraftstoffbedarf (Wasserstoff) abgedeckt werden kann!
Zunächst unvorstellbar; aber vom UBA als machbar bezeichnet.

Bleibt die Frage, wie wir auf diesen Entwicklungspfad kommen. 2050 ist morgen.

Vortrag Dr. Benno Hain: Klicken Sie hier



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