Anlässlich des
Earth-Day: Weltweite Aktionen zum Schutz unserer Umwelt
veranstaltete das Münchener Forum Nachhaltigkeit, die Katholische Hochschulgemeinde und die Ringvorlesung Umwelt einen Vortrags- und Diskussionsabend

 

„Klimawandel – Wandel der Wirtschaft?“
21. April 2010, um 18.00 Uhr, im Saal der Katholische Hochschulgemeinde an der TU München, Karlstr. 32, 80333 München

 

Der Mensch weiß um die verheerenden Folgen des Klimawandels und dennoch ändert er seinen Lebenswandel nicht? Was erwartet uns beim Klimawandel und wie sollten wir uns darauf einstellen? Woran liegt es, dass der angeblich vernunftbegabte Mensch offenen Auges seine eigene Lebengrundlage zerstört? Welche marktregulierenden Instrumente müssen eingesetzt werden, damit dennoch ein Wandel möglich ist?
Diese Fragen diskutierten unsere drei Referenten mit rund 200 Zuhörern.

 

Wie aus heiterem Himmel? Naturkatastrophen und Klimawandel – Was uns erwartet und wie wir uns darauf einstellen sollten
Referent
: Gerhard Berz, ehem. Leiter der GeoRisikoForschung der Münchener Rückversicherung und Hon.-Prof. für Meteorologie an der LMU München

Seit den 60er-Jahren hat sich die Zahl großer Naturkatastrophen weltweit verdoppelt und die Schäden sind – inflationsbereinigt – auf das  Siebenfache gestiegen. Stürme, Überschwemmungen, Unwetter- und Hitzekatastrophen: Kaum eine Region der Erde ist davon ausgenommen, und als Folge des globalen Klimawandels nehmen die Häufigkeiten extremer Wetterphänomene auffällig zu. Gerhard Berz, der im Auftrag eines führenden Rückversicherers mehr als 30 Jahre lang sehr viele Risikogebiete rund um den Globus bereiste und oft abenteuerliche Untersuchungen in akuten Katastrophengebieten durchführte, erörterte, woher die unterschiedlichen Naturgefahren rühren, wie sie weltweit verbreitet sind, wodurch
sie überhaupt zu Katastrophen werden und welche großen historischen Katastrophen sie ausgelöst haben, vor allem aber auch, wie sich der globale Klimawandel immer stärker auf die Wettergefahren auswirkt. 

 

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Gruppendruck, Gier und Verdrängung – Über psychologische Einflussfaktoren in Zeiten der Krise
Referent:
Andreas Lenz, Lehrstuhl für Wirtschafts- und Sozialpsychologie von Prof. Dr. Dieter Frey an der LMU in München

Für die jüngste Wirtschafts- und Finanzkrise war die Kombination egoistischen Handelns und menschlichen Versagens an vielen Stellen, begünstigt durch gesellschaftliche Entwicklungen, ausschlaggebend. Im Grunde weiß man über die psychologischen Verhaltensweisen und die Problematiken,
die gesellschaftliche Krisen begünstigen. Jedoch wiederholten sich Krisen in der Vergangenheit stets in abgewandelter Form trotzdem. Können wir nichts dagegen tun? Andreas Lenz legte dar, dass wir nur, wenn Faktoren wie hoher Materialismus, kurzfristiges Denken, Erfolgsarroganz,  Kontrollillusion, Verdrängung von Gefühlen der Inkompetenz, Machtstreben, falsches Vorbildverhalten, Gruppendenken usw., reflektiert betrachten, aus Fehlern lernen werden. So könnte eine Kultur der Verantwortung entstehen, in der die Akteure, den eigenen menschlichen Schwächen  gegenüber sensitiver werden und so möglichst Fehler der Vergangenheit vermeiden.

 

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Den Kapitalismus zähmen - Der neue Ehrenkodex des Kaufmanns
Referent:
Peter H. Grasmann, Vorstandsvorsitzender der Umwelt-Akademie

Die weltweite Online -Vernetzung brachte eine globale Freiheit der Wirtschaft, der kein angepasster globaler Ordnungsrahmen gegenübersteht. Luft, Wasser und Böden werden damit zu nur schwach geschützten globalen Gemeinschaftsgütern, die durch Marktkräfte nicht geschützt werden, im fundamentalen Widerspruch zu den Geboten der Nachhaltigkeit. Dieses Systemdefizit erfordert verstärkt branchenspezifische Kooperation der Wirtschaft und wirksame Selbstregulierung gegen Fehlentwicklungen. Ein erfolgreiches Instrument der Durchsetzung nachhaltigen Handelns könnte die Wiederentdeckung der alten Tradition des Wertekodex sein, wenn seiner Abflachung durch eine Mitsprache der Zivilgesellschaft begegnet wird. Der verpflichtende Wertekodex kann so zur Leitlinie ökosozialer Verantwortung ganzer Wirtschaftsbranchen werden. Peter Grassmann erläuterte wie der mitbestimmte Wertekodex als Leitlinie ethischen Handelns zum flexiblen Instrument ökosozialer Wertesicherung der Wirtschaft werden kann.

 

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