Online-Veranstaltung am 13.10.2021 um 19:00

Elisa Kollenda, Deutsche Umwelthilfe (DUH)

Moderation: Helmut Schmidt, Die Umwelt-Akademie e.V. München

Lebensmittelverschwendung ist teuer, klima- und umweltschädlich. Weltweit gehen ein Drittel aller Lebensmittel verloren. Jedes Jahr landen in Deutschland ca. 18 Millionen Tonnen Lebensmittel im Abfall. Forschungsergebnisse der Universität Stuttgart aus dem Jahr 2019 zeigen, dass das Aufkommen an Lebensmittelabfällen in Deutschland weiterhin hoch ist. Demnach entsteht in deutschen Haushalten ein Abfallaufkommen von rund 85 Kilogramm pro Kopf pro Jahr, wovon zirka 37 Kilogramm vermeidbar sind. In der Tonne landen sowohl Lebensmittel, die nicht für den Verzehr geeignet sind, als auch genießbare Lebensmittel. Bei Letzteren spricht man von Lebensmittelverschwendung.

Lebensmittel werden entlang der gesamten Wertschöpfung, vom Acker bis zum Teller, verschwendet. Die Außer-Haus-Verpflegung (Gastronomie, Catering usw.) verursacht zwar deutlich weniger Lebensmittelverschwendung, das Reduktionspotenzial ist hier aber besonders hoch. Ähnlich verhält es sich beim Handel. 90 Prozent der Verluste sind hier vermeidbar. Verluste auf dem Feld (Ernteverluste), etwa durch krummes Gemüse, welches den ästhetischen Standards nicht entspricht, werden in den offiziellen Statistiken gerne vernachlässigt. Dabei besteht gerade auch hier Handlungsbedarf!

Obst und Gemüse, das nicht dem Standardmaß entspricht, wird häufig bereits während der Ernte oder Verarbeitung aussortiert. Händler bieten bis zum Ladenschluss das volle Sortiment an und viele Kantinen führen keine kleinen Portionen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist abgelaufen und der Joghurt landet im Müll. Die Gründe für Lebensmittelverschwendung sind vielfältig, die Maßnahmen zur Lösung auch.

Rund 800 Millionen Menschen leiden an Hunger. Wenn es gelänge die weltweite Lebensmittelverschwendung um 10 % zu verringern, könnte der Hunger besiegt werden.

Lebensmittel, die nie in unseren Mägen landen, verursachen einen unnötigen Verbrauch von Landflächen, Wasser, Energie und Ressourcen. Durch Lebensmittelverschwendung werden rund 25 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland unnötig bewirtschaftet. Dabei werden pro Person jährlich 2.700 Liter Wasser verschwendet und knapp eine halbe Tonne Treibhausgase erzeugt. Dies entspricht circa 4 Prozent der jährlichen Gesamtemissionen von Deutschland.  Anbau, Transport und Verpackungen verursachen Umweltverschmutzungen und heizen das Klima an.

Die Deutsche Umwelthilfe setzt sich seit Jahren mit dieser Thematik auseinander und verfügt über umfangreiche Expertise. Frau Elisa Kollenda wird aufzeigen, was seitens der Politik geändert werden muss und was jede(r) Einzelne dagegen tun kann, um dieses Problem zu lösen.

Die Veranstaltung findet im Rahmen des Klimaherbst statt.

Anmeldung: per Zoom-Registrierung