Samstag, 18. Juli 2015

Biologische Landwirtschaft, die außerdem Klima und Ressourcen schont, den Boden verbessert und nachhaltig ist? Das klingt zu schön, um wahr zu sein. Doch es ist genau das Ziel, das der von uns ausgewählte, nach Naturland-Richtlinien geführte Hof bei München verfolgt.

Möglich wird dies nur durch ein umfassendes Wissen, große Erfahrung und Verständnis dafür, wie in der Natur alles ineinandergreift: von der Bodenbeschaffenheit und dem Klima über das Pflanzgut bis hin zur Bodenbearbeitung. Humusauf- statt -abbau, Unkrautunterdrückung sowie weitgehende Vermeidung von Krankheits- und Schädlingsbefall der Pflanzen sind kein Hexenwerk, erfordern aber die Bereitschaft, sich den natürlichen Gegebenheiten anzupassen und sie zu beeinflussen und zu lenken, ohne ihnen Gewalt anzutun. Eben mit der Natur zu wirtschaften, nicht gegen sie. Dabei geht es gar nicht darum, auf Biegen und Brechen wieder zu einem Urzustand zurückzukehren, bei dem die Natur ganz sich selbst überlassen bleibt, sondern darum, einer natürlichen und naturverbundenen Lebensweise wieder ein Stück näher zu kommen – und dabei unsere Lebensqualität deutlich zu verbessern.

So stehen auf den Feldern des biologisch geführten Hofes keine Monokulturen, sondern verschiedene an den Standort angepasste Feldfrüchte wachsen gleichzeitig nebeneinander, was nebenbei den Effekt hat, dass die Pflanzendecke ganzjährig geschlossen bleibt, das Unkraut in Schach gehalten und Bodenerosion vermieden wird. Und auch bei der Bearbeitung des Bodens geht der Landwirt neue, eigene Wege mit dem Ziel, wegzukommen von der klassischen Pflugbearbeitung, die die nützlichen, aber empfindlichen Mikroorganismen und Regenwürmer im Boden stört und zudem einen hohen Energieaufwand erfordert.