in Kooperation mit „Geld mit Sinn e.V.“

Dienstag, 05.12.2017

Referentin: Sabine Pex, Vorstandsmitglied Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG), Berlin,   oekom research AG, München

Die Süddeutsche Zeitung hat es – in ihrem Wirtschaftsteil, rechtzeitig zum G20-Gipfel – ganz neu entdeckt: Investoren interessieren sich zunehmend für Konzernkultur, soziale Belange und Umweltschutz!! (SZ 26.07.2017, S.17).

Als wir, die Umwelt-Akademie e.V., vor über 20 Jahren begannen mit dem Schwerpunkt „Ethisch-ökologischer Umgang mit Geld“, gab es nicht mal den Begriff „Nachhaltigkeit“. Heute bietet jede „normale“ Bank „nachhaltiges Geldanlegen“ an, in Form entsprechender Aktien, in Form von Renten-Fonds, in Form von ETF-Sparplänen… Das Versprechen „Nachhaltigkeit“ ist im normalen Sprachgebrauch aber leider immer noch vielfach gemeint als: Höhere Renditen trotz niedriger Zinsen.  

Wie soll man sich da auskennen, was wirklich ökologisch_sozial_ökonomisch nachhaltig ist?

Die Referentin klärte uns auf über die wichtigsten Fragen, wenn man Geld verantwortlich nachhaltig investieren und anlegen will. In Stichworten:

ESG, SRI, ETF, SPO...: Was bedeutet das eigentlich, "Nachhaltige Geldanlage"?
                    Definition, Abgrenzung der verschiedenen kursierenden Begriffe
                    Marktüberblick
                    Erläuterung der unterschiedlichen nachhaltigen Investmentstile
                    Research & Rating als „conditio sine qua non“, also unverzichtbar

Labels, Logos & Co.: Ist Nachhaltigkeit in der Geldanlage ein geschützter Begriff? Und ist Nachhaltigkeit drin, wenn Nachhaltigkeit draufsteht?
                    Prinzip Nachhaltigkeitssiegel in der Geldanlage
                    Abgrenzung der verschiedenen Ansätze
                    Wer reguliert (und kontrolliert) eigentlich "Qualitätssiegel nachhaltige Geldanlagen"?
                    Überblick über die wichtigsten Qualitätssiegel

Nische oder Normalität? Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit als Faktor beim Geldanlegen in der Beratung von Kunden?
                    Hol- oder Bringschuld: Wer muss die Frage nach der Nachhaltigkeit stellen, Kunde oder Bank?
                    der kontraproduktive Effekt der Finanzkrise: Nachhaltigkeit als bürokratischer Faktor: Kundengespräch, Verkaufsprospekt,
                    Beratungsprotokoll

Die Frage der Regulierung: Was kann die öffentliche Hand tun, damit Nachhaltigkeit bei ihren eigenen Geldanlagen zur Normalität wird?
                    Regulierungsaufgabe versus Vorbildfunktion: Eigenanlagen der öffentlichen Hände
                    Beispiele: "Berlin-Index", "Green Bonds NRW", "Nachhaltigkeitsanleihe München"
                    bestehende und künftige Regulierung (EU-Ebene!)

Keine Kohle für die Kohle: Wieviel CO2-Emissionen aus Kohle, Öl und Gas "produziert" mein angelegtes Geld? Welche Möglichkeiten habe ich als Anleger, dies in Erfahrung zu bringen und "emissionsfrei" zu investieren?
                    die grundsätzliche Berechnungslogik zu CO2-Emissionen von Anlageprodukten
                    Portale & Fragen an den Kundenberater

Gibt’s was Neues - etwas, was noch nicht jeder Kundenberater weiß?

Nach dem Vortrag blieb genügend Zeit für Fragen. Da die Zahl der Einzelpunkte im Vortrag und die der (Nach-) Fragen viel zu groß war, hier zu den Details des Vortrags:

Präsentation Sabine Pex: Klicken Sie hier

 

Sowie ein zusätzlicher Artikel „Klima-Rating für Kleinanleger“ vom 22.11.2017:

https://www.klimaretter.info/konsum/hintergrund/23816-klima-rating-fuer-kleinanleger