Samstag, 15. November 2014
10:00 Uhr- ca. 12.00 Uhr
Geothermie-Heizkraftwerk Sauerlach

Exkursionsleitung: Angelika Magerl, Umweltpädagogin, Stadtwerke München

Seit 10 Monaten ist es in Betrieb, daas Geothermie-Heizkraftwerk der Stadtwerke München (SWM) in Sauerlach. Es liefert erneuerbaren Strom für 16.000 Haushalte und ökologische Wärme für Sauerlacher Gewerbebetriebe. Dass Geothermie auch – und im vorliegenden Fall sogar vorrangig – für Stromerzeugung genutzt wird, ist noch ungewöhnlich; die Stadtwerke verstärken dadurch ihre Ausbauoffensive Erneuerbare Energien im Wärmebereich, aber insbesondere auch im Stromsektor. Genutzt wird das Thermalwasser mit einer Temperatur von 140 Grad; durch die Anlage werden rd. 35.000 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden; sie erzeugt etwa 40 Mio. kWh pro Jahr.

München ist tiefen-thermisch privilegiert: Unter der Erdoberfläche befindet sich in einer Tiefe von 2.000 bis 5.000 Metern ein riesiger Vorrat an umweltfreundlicher Energie: Heißwasser von 80 bis 140 Grad. Hier wird nichts „gefrackt“: Durch zahlreiche kleine Hohlräume („Schwamm“) fließt das heiße Wasser relativ leicht nach oben; kleines Bohrloch, große Wirkung, kein Aufsprengen des Untergrund-Gesteins. Und das Heißwasser wird auch nicht verändert: Nach der Temperaturausnutzung wird es ohne jegliche Chemie in die gleiche Tiefenschicht des Malm-Karst geleitet, aus dem es kam. Denn das thermale Heißwasser erwärmt nur einen zweiten Heizwasser-Kreislauf, kommt mit ihm nicht in Berührung. Generell: Keine Schadstoffe, Dampfschwaden, Erschütterungen; die Geräusche aus der Kühlung des Sekundär-Arbeitsmittels werden drastisch gedämpft.

Ein gelungenes Beispiel einer Stadt-Umland-Kooperation. Denn die Energiewende ist dezentral, die Erneuerbare Energieerzeugung Münchens findet überwiegend außerhalb Münchens statt. Schön wäre es, wenn Sauerlach vermehrt Abnehmer-Investoren von Wärme fände – vielleicht mit dem Hinweis auf (günstige) Erneuerbare Energie aus der Erde?!

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