in Kooperation mit der Sparda-Bank München eG

29. Oktober 2015

Referent: PD Dr. Kora Kristof, Umweltbundesamt (UBA), Dessau, Leiterin der Grundsatzabteilung Nachhaltigkeit

„Das Umweltbundesamt hält ein treibhausgasneutrales Deutschland im Jahr 2050 für erreichbar“ (EUWID, 30.04.14). Nicht weniger als eine „Erd-Systempolitik für das Anthropozän“ fordert das UBA – ressourcenleicht, immissionsneutral, global gerecht; eine „Große Transformation“ eben. Und ist damit in Übereinstimmung mit dem Wissenschaftlichen Beirat der Bundesregierung „Globale Umweltveränderung“: „Welt im Wandel – Gesellschaftsvertrag für eine Große Transformation“. Und auch mit der Ethikkommission der Bundesregierung, die ihr 2011 den Ausstieg aus der Atomkraft empfahl: „Deutschlands Energiewende – Ein Gemeinschaftswerk für die Zukunft“.
Doch der Rat für Nachhaltige Entwicklung bei der Bundesregierung kritisierte seine Auftraggeber Mitte 2014: Er fordert von der Bundesregierung mehr Mut in Sachen Klimaschutz und Energiewende (SZ 03.06.14).


Was ist zu tun? Wie von derzeit 10 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr auf 1 to `runterkommen? Wie sind jetzt die Weichen zu stellen, damit in einer Generation – für unsere Kinder also – das Ziel „ressourcenleicht, immissionsneutral, global gerecht“ erreicht wird? Was muss geschehen durch politische Entscheidungen, in den gesellschaftlichen Strukturen, in der Umweltbildung, bei der Lebensmittelproduktion, der Energiewende, der Mobilität und nicht zuletzt im persönlichen Verhalten der Bundesbürger…?
Ob und wie die Utopie in Realität übersetzt werden kann, das wollten wir vom zuständigen Fachamt der Bundesregierung wissen.
Frau PD Dr. Kora Kristof, Umweltbundesamt (UBA), Dessau, Leiterin der Grundsatzabteilung Nachhaltigkeit, hielt einen engagierten Vortrag über gesellschaftliche, unternehmensbezogene und persönliche Veränderungsprozesse.

Präsentation PD Dr. Kora Kristof: Klicken Sie hier

Die Diskussion mit und unter den 70 Anwesenden war heterogen; vielleicht haben manche vom Umweltbundesamt einen „roten Teppich“, einen „Masterplan“ erwartet, den wir nur umsetzen bräuchten und – schwupps – wäre der Umbau zu einer nachhaltigen Entwicklung geschafft. Einen solchen Masterplan gibt es nicht, kann es nicht geben. Frau Kristof hat dargestellt, dass und wie Veränderungsprozesse – mit allen ihren Widerständen – ablaufen. Und: Dass die Konzentration auf ein Thema und die systematische Betrachtung des Änderungsprozesses die Wahrscheinlichkeit des Erfolgs erhöht.

Diese Veranstaltung fand statt im Rahmen des 9. Münchner Klimaherbstes